Schulhort
Der
Schulhort dient der Kinderbetreuung auch nach Schulschluss.
Er kann allerdings meist nur von Grundschülern,
also bis maximal zur vierten Klasse genutzt werden.
Die Kinder kommen also nicht direkt nach der Schule
nach Hause, wo vielleicht die Eltern noch gar nicht
von der Arbeit zurück sind, sondern werden
weiter betreut. Nach Ablauf der Grundschulzeit ist
es mit dem Schulhort allerdings vorbei. Immer lauter
werden deshalb die Rufe nach Ganztagsschulen, vielerorts
sind diese sogar bereits eingeführt. Doch was
bringen die Ganztagsschulen?
Vor- und Nachteile der Ganztagsschule
Die Ganztagsschulen haben einige Vorteile zu bieten: So wird die Zusammenarbeit von Schülern und Lehrern gefördert, denn während der nachmittäglichen Beschäftigungen, die der Betreuung im Schulhort ähneln, geht es oft lockerer zu, als in den drögen Unterrichtsstunden am Vormittag. Offene Lern- und Lehrformen werden oft angeboten, die Klassengemeinschaften verbringen mehr Zeit miteinander und das Sozialleben soll dadurch positiv beeinflusst werden. Zusätzlich soll der Stundenplan besser an die Bedürfnisse der Schüler angepasst werden können. Das geschieht zum Beispiel dadurch, dass in den nachmittäglichen Unterrichtsstunden eher sportliche und künstlerische Fächer unterrichtet werden. Auch Freizeitstunden gibt es zwischendurch immer wieder und außerschulische Kooperationspartner bieten weitere Leistungen an.
Nachteilig hingegen sieht man es an, dass die Eltern der Kinder nur noch wenig Einfluss auf deren Erziehung nehmen, dass sie regelrecht ihrer Verantwortung enthoben werden. Auch können sie ihre Ideale nicht mehr so gut vermitteln, wenn der Nachwuchs ganztags in der Schule betreut wird. Einige Kritiker sprechen sogar davon, dass die soziale Bindung zu den Eltern und innerhalb der Familie durch die Ganztagsschulen verloren gehen könne. Manche Kinder könnten sogar psychisch und körperlich überfordert sein von einer Ganztagsschule.
Ganztagsschule in offener Form?
Eine Alternative zur generellen Ganztagsschule ist die Ganztagsschule in offener Form. Hier gibt es Schüler, die den ganzen Tag in der Schule verbringen, was vor allem Elternpaaren zugutekommt, bei denen beide Elternteile arbeiten gehen. Andererseits gibt es genauso Schüler, die nur am eigentlichen Unterricht teilnehmen. Kritiker sehen auch hier massive Schwachpunkte. So könne der Klassenzusammenhalt nicht so gut gefördert werden, weil für die gemeinsamen Stunden der Klassengemeinschaft eben weniger Zeit bleibe. Zudem sehen Kritiker die Ganztagsschule in offener Form nicht als Schule mit pädagogischen Maßnahmen an, sondern eher als Aufbewahrungsort für die Kinder berufstätiger Eltern.
Das DDR-System als Alternative?
Fast ein Vierteljahrhundert nach der deutschen Wiedervereinigung in Verbindung mit dem Niedergang der ehemaligen DDR werden die Stimmen lauter, in denen es heißt, dass nicht alles in der DDR schlecht war. Dazu zählt vor allem das Bildungssystem.
Das Bildungssystem sah vor, die Kinder die ersten acht bis zehn Jahre in einer Schule zu belassen. Diese Einheitsschule sollte den Druck nehmen, der durch die oft sehr frühe Entscheidung für Haupt-, Realschule oder Gymnasium heute entsteht. Zudem gab es damals den klassischen Schulhort. Dort wurden die Kinder nicht nur betreut, sondern auch die Hausaufgaben erledigt. So konnten Eltern arbeiten gehen und der Nachwuchs war trotzdem versorgt und bekam fachmännische Hilfe bei den Hausaufgaben.
